8. PROZESSBEGLEITENDE WARTUNGSINTERVALLE

Aufgrund des unterschiedlichen Durchsatzes, der jeweiligen Umgebungseinflüsse und der Art der zu beschichtenden Teile ist es sehr schwierig, eine allgemeingültige Empfehlung bezüglich der Wartung zu geben. Dieser Abschnitt ist daher lediglich als grobe Richtlinie zu betrachten, die entsprechend der jeweiligen Einsatzbedingungen angepasst werden muss.

Tabelle 7: Wartungsintervalle
Wartungsmaßnahme Intervall
Viskosität + Temperatur Alle 2 Stunden
Feststoffgehalt 1 × pro Arbeitsschicht
Filter 1 × pro Woche
Reinigung der Beschichtungskörbe Grenzmuster definieren, danach Intervalle festlegen
Reinigung der Beschichtungsgestelle Grenzmuster definieren, danach Intervalle festlegen
Reinigung aller Applikationskomponenten Grenzmuster definieren, danach Intervalle festlegen
Ofentemperatur, -profil 1 × pro Monat
Lackfüllstand Eingriffsgrenze definieren, alle 2 Stunden kontrollieren

Folgende Applikationskomponenten sind regelmäßig mit Referenzmustern zu vergleichen und entsprechend zu reinigen:

  • Tauchbehälter (Schleuderkränze)
  • Schwingrinnen
  • Ofenbänder
  • Hordenbleche
  • Applikationsgeräte der Spritz-Applikation
  • Filter, Gestelle und Körbe sowie alle Komponenten, die direkt mit dem Lack in Verbindung kommen

Die in der Beschichtungsanlage verbleibenden Rückstände müssen durch Reinigung (einmal je Arbeitsschicht, z. B. alle 8 Stunden) entfernt werden. Dadurch wird vermieden, dass kleine Rückstände an den Teilen haften bleiben oder in den frischen Lack gelangen.

Feuchtigkeit

Bei wasserempfindlichen Lacken, wie z. B. lösungsmittelhaltige Zinklamellen-Basecoats, kann das Einbringen von Feuchtigkeit zum Gelieren oder Eindicken führen. Bei Anwendung einer Nassvorbehandlung wie dem Phosphatieren oder Galvanisieren darf durch die behandelten Teile kein Wasser in den Lack gelangen. Bei Zinklamellen-Basecoats ist dies unbedingt zu vermeiden. Die behandelten Teile müssen trocken sein, bevor der Basecoat appliziert wird.

  1. Der Behälter muss vor dem Befüllen sauber und trocken sein. Entfernen Sie Staub, Fett und Wasser aus dem Tauchbehälter, falls er nicht sauber sein sollte.
  2. Der Behälter muss − wann immer möglich − mit einem Deckel verschlossen werden.
  3. Geben Sie beim Auffüllen vom Lack einen ganzen Eimer in den Behälter. Teilweise geleerte Eimer nicht für spätere Verwendung aufbewahren! Der Eimer könnte Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft aufnehmen.
  4. Um die Kondensatbildung bei kalten Kanistern zu vermeiden, sind diese vor dem Befüllen des Behälters auf Umgebungstemperatur zu bringen. Verwenden Sie hierzu kein Heizgerät! Beim Öffnen von kalten Lackeimern kondensiert Wasser in den Eimer und der kalte Lack geliert.
  5. Ein ähnliches Verhalten zeigt sich, wenn die Teile beim Beschichten kalt sind. Wenn sehr kalte Schrauben, Muttern oder Pressteile in den auf Umgebungstemperatur befindlichen Beschichtungsbereich gebracht werden, kann sich auf den Teilen Kondensat niederschlagen. Um zu vermeiden, dass diese Feuchtigkeit in den Tauchbehälter gelangt, sollte man warten, bis die Teile sich auf Umgebungstemperatur erwärmt haben.
  6. Der Raum, in dem der Lack aufbereitet wird, sollte einen möglichst geringe Luftfeuchtigkeit aufweisen.

Taupunkt

Wenn der Tauchbehälter oder die zu beschichtenden Teile eine Temperatur unterhalb des Taupunktes haben, schlägt sich Wasser nieder und schädigt die feuchtigkeitsempfindlichen Materialien. Dies gilt es unbedingt zu vermeiden! Daher ergeht die Empfehlung, an allen wichtigen Stellen eine Mindesttemperatur von Tmin = Taupunkt + 3 K einzuhalten. Eine regelmäßige Überprüfung des Taupunktes ist deshalb unbedingt notwendig.

Staub

Nach dem Abstrahlprozess oder nach einem Nachfüllprozess (durch das Aneinanderreiben der Teile) kann Staub an den Teilen anhaften. Dieser Staub muss entfernt werden, bevor die Teile in die Beschichtungseinheit gelangen. Einerseits würde dies sonst zu einer schlechten Adhäsion führen. Andererseits kann Stahl- oder Zinkstaub in die trockene Schicht eingebettet werden und Roststellen bilden, bevor das Substrat rostet. Zudem kann sich Stahl- und Zinkstaub in wasserbasierten Lacken auflösen und deren Eigenschaften verändern (siehe auch „2. Oberflächenvorbehandlung“ auf Seite 15 und „3. Vorbereitung des Lackes“ auf Seite 19).

Wasserstoffversprödung

Eine Wasserstoffversprödung kann bei bestimmten Vorbehandlungsmethoden wie Beizen und elektrolytisches Entfetten entstehen. Wasserstoff-Atome können in den Stahl diffundieren und unter bestimmten Bedingungen zu einer Abnahme der Festigkeit führen. Bei der Applikation der Dörken Lacke kann dies prozessbedingt ausgeschlossen werden.

Temporärer Korrosionsschutz

Beim Einsatz von temporärem Korrosionsschutz dürfen Chemikalien mit Aminen, Boraten und Silikaten nicht verwendet werden, da sie die Basecoats schädigen.

Kommentare (0)

Noch keine Kommentare.

Haben Sie konstruktives Feedback?

Bitte Einloggen um einen Kommentar zu hinterlassen.